Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
OK
Mehr erfahren
Estrich schleifen, streichen, fräsen

Estrich schleifen, streichen, fräsen – was ist wann sinnvoll?

Wenn man Estrich frisch verlegt hat, muss er in der Regel nicht zwingend weiter bearbeitet werden. Doch es gibt natürlich auch hier Ausnahmen. Für das Nacharbeiten von Estrich kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage, wie etwa das Schleifen, Streichen oder Fräsen. Im Folgenden zeigen wir, was wann sinnvoll ist. 

Abziehen von Estrich
Beim Einarbeiten des Estrichs kommt dem Abziehen eine besondere Bedeutung bei.
Gerade und eben muss es sein

Estrich glätten...
Nach dem Einarbeiten wird der Estrich geglättet, um darauf den Bodenbelag zu verlegen.
 

Wann sollte ich Estrich schleifen?

Soll der ursprüngliche Estrich als Bodenbelag genutzt werden, nachdem ein darüber befindlicher Bodenbelag entfernt wurde, kann das Schleifen sinnvoll sein. Dann nämlich befinden sich häufig Reste von Kleber und Mörtel auf dem Estrich. Ebenfalls lohnt sich das Abschleifen des Estrichs, wenn dieser noch kleine Unebenheiten aufweist oder oberflächliche Risse vorhanden sind, die nicht zu tief reichen. Im letzteren Fall kann man sich durch das Schleifen des Estrichs das Auffüllen der Risse sparen. 

 

Generell geschliffen wird Sichtestrich, dann erst kommt er als alleiniger Bodenbelag auch optisch in Frage. Sinnvoll kann das Schleifen von Estrich ebenfalls sein, wenn dieser zu hoch geworden ist, so dass sich Türen nicht mehr schließen lassen. Ebenfalls muss man Estrich schleifen, wenn dieser einmal gestrichen wurde und der alte Anstrich durch einen neuen ersetzt werden muss. 

 

Wann sollte ich Estrich streichen?

Estrich kann ebenfalls gestrichen werden. Das ist wiederum sinnvoll, wenn er als alleiniger Bodenbelag dienen soll. Das Streichen des Estrichs, zum Beispiel mit Epoxidhard-Beschichtungen, kann dann auch gleich als Versiegelung für den Boden dienen. So ist er optimal gegen mechanische Belastungen sowie auslaufende Flüssigkeiten geschützt. Er wird zudem sehr abriebfest. Allerdings sollte er vor dem Streichen, wie oben bereits erwähnt, geschliffen werden. 

 

Wann sollte ich Estrich fräsen?

Die letzte Variante der Bearbeitung von Estrich besteht im Fräsen des Bodens. Dies ist unter anderem nötig, wenn Dehnungsfugen in den Estrich eingearbeitet werden müssen. Auch wenn nachträglich Stromkabel im Estrich verlegt werden sollen, ist das Fräsen eine gute Wahl. Zudem lassen sich Kleber- und Farbreste entfernen und der Estrich kann anschließend glatt gehobelt werden. Damit sind das Fräsen und Schleifen von Estrich oft in ähnlichen Bereichen ratsam, etwa bei kleineren Ausbesserungen von oberflächlichen Rissen oder Unebenheiten.

 

Estrich schleifen – das muss man wissen

In der Regel lässt sich Estrich einfach und unkompliziert mit einer Schleifmaschine schleifen. Allerdings kommt es dabei zu einer starken Staubentwicklung, weshalb Staubschutzmasken und Schutzbrillen unbedingt erforderlich sind. Beim Schleifen von Estrich sind vier Schritte zu beachten:

  1. Schleifen
  2. Saugen
  3. Grundieren
  4. Spachteln

Während die ersten drei Schritte unverzichtbar sind, gilt beim Spachteln, dass darauf verzichtet werden kann, wenn der Estrich mit einem Bodenbelag belegt werden soll. Zudem kann man beim Schleifen zwischen dem An- und Abschleifen des Estrichs unterscheiden.

 

Anschleifen von Estrich – so geht’s

Das Anschleifen von Estrich eignet sich, um loses Material zu entfernen und eine intakte, haftfähige Oberfläche herzustellen. Soll der Bodenbelag mit Kleber fixiert werden, hält dieser auf einem angeschliffenen Estrich einfach besser. Für das Anschleifen des Estrichs eignet sich die Einscheibenmaschine, am besten mit 16er Korn. Dabei sollte das Anschleifen im Kreuzgang ausgeführt werden, damit lassen sich die besten Ergebnisse erzielen. Nach dem Anschleifen wird das abgeschliffene Material abgesaugt, damit der Boden komplett staubfrei ist. 

 

Estrich abschleifen – so geht’s

Sind Unebenheiten im Estrich zu sehen, sollte dieser dagegen abgeschliffen werden. Damit lassen sich ebenfalls Kleberreste und Verschmutzungen entfernen. Ein Diamantrotierteller hat sich hierbei als Werkzeug bewährt. Das Abschleifen ist aber auch für speziellen Sichtestrich zwingend erforderlich. Nur so können die Muster optimal hervorgebracht werden, die durch die Beimengung unterschiedlicher Farbzemente entstehen. 

Ebenfalls muss man nach dem Abschleifen des Estrichs saugen, wobei sich spezielle Industriesauger, die im Baumarkt ausgeliehen werden können, bewährt haben. Sie sorgen für eine staubfreie Oberfläche. 

 


Beim Abschleifen von Estrich sollten Sie einen Mundschutz tragen.

 

Estrich streichen – das muss man wissen

Bleibt die Möglichkeit des Streichens von Estrichs. Sichtestrich ist dabei die einzige Variante, die auch ohne zusätzliche Bearbeitung schöne Musterungen hervorbringt. Andere Estricharten kommen dagegen in einem eher einheitlichen Grau daher, das als reiner Bodenbelag vielen Menschen nicht so gut gefällt. Hier kann man zwar grundsätzlich einfache Zementfarbe auftragen, allerdings empfehlen sich eher Farben auf Epoxidharz-Basis. Sie lassen sich problemlos aufbringen und versiegeln den Boden dauerhaft. 

Für die optimale Optik sollte der Estrich zuvor geschliffen werden. Die Oberfläche muss möglichst glatt sein. Bei der Versiegelung hat man zudem die Wahl zwischen unterschiedlichsten Farben, so dass das Streichen von Estrich auch der Optik-Verbesserung des Bodens dient. 

Trotz aller vorhergehenden Schleifarbeiten, ein Rest von Staub bleibt auf Estrich immer vorhanden. Dieser lässt sich mit einer geeigneten Grundierung binden. 

 

Tipp:

Für das Schleifen von Estrich eignen sich Epoxidharz-Produkte besonders gut. Sie sind allerdings kostenintensiv, schützen dafür den Boden jedoch. 

Spezielle Farben für Estrich sind etwas günstiger, jedoch bieten sie keinen Schutz vor mechanischen Beanspruchungen des Bodens oder auslaufenden Flüssigkeiten.

Besonders günstig sind Flüssigkunststoff-Farben. Allerdings sind diese nicht abriebfest und müssen häufig erneuert werden.

 

Estrich fräsen und ausbessern

Das Fräsen von Estrich dient meist der Ausbesserung von Rissen. Diese können beispielsweise bei alten Gebäuden und ebenso alten Estrichen durch die Arbeit des Hauses an sich entstehen. Zusätzlich ist der Estrich schon über viele Jahre hinweg belastet worden. Risse entstehen aber auch während der Trocknung des Estrichs. Das Problem bei der Rissbildung besteht darin, dass sie die Tragfähigkeit des Estrichs in Mitleidenschaft ziehen kann, deshalb sollten Risse stets fachgerecht verschlossen werden. 

 

Wichtig: 
Risse müssen ebenfalls verschlossen sein, um Ausgleichsmasse aufzubringen, die den Untergrund ausgleicht. Die Ausgleichsmasse ist nicht geeignet, um Risse zu füllen. 
 

 

Für die Entfernung von Rissen im Estrich gibt es spezielle Reparatursets. Mit Hilfe der Fräse werden dabei zunächst Dehnungsfugen quer zum Rissverlauf hergestellt. Dabei sollte der Abstand zwischen den Fugen gut 20 Zentimeter betragen. Die Fugen werden drei Zentimeter tief gefräst. Risse und Fugen müssen vollkommen staubfrei sein. 

 

Die im Reparaturset enthaltenen Wellenverbinder werden anschließend in die Fugen gesetzt und das Ganze wird mit einem Gießharz ausgegossen. Dadurch kann eine Verbindung und Ausfüllung der Risse und Fugen entstehen, die den typischen statischen Belastungen standhält. 

 

Achtung!

In den Estrich eingearbeitete Bewegungsfugen dürfen nicht verschlossen werden!

 


Übrigens: Das Fräsen des Estrichs eignet sich ebenfalls, um eine Fußbodenheizung in die so hergestellten Fugen zu verlegen. Hierfür bedarf es jedoch noch zusätzlicher Maßnahmen. 

 

(c) Fotos: 
Estrich schleifen: Fotolia - Kzenon
Erstrich verlegen und glätten: Fotolia - 
wsf-f

Jetzt kostenlos und unverbindlich Hauskataloge verschiedener Baufirmen anfordern und viele Angebote bequem auf der Couch vergleichen

Gratis Kataloge anfordern