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Fußbodenheizung verlegen – darauf kommt es an

Fußbodenheizung verlegen – darauf kommt es an

Die Fußbodenheizung gewinnt insbesondere bei Neubauten zunehmend an Bedeutung. Sie verspricht eine flächendeckende, gleichmäßige Wärme und ermöglicht den Verzicht auf klassische Heizkörper, wodurch mehr Stellfläche in den Innenräumen gewährleistet werden kann. Doch wie sieht der richtige Aufbau der Fußbodenheizung aus, was ist beim Verlegen zu beachten und lässt sich dies auch ohne Hilfe von Handwerkern ausführen? Diese und weitere Fragen rund um die Fußbodenheizung wollen wir im Folgenden kurz beantworten.

Der Aufbau der Fußbodenheizung ist dabei schon die halbe Miete. Die Leitungen lassen sich gut auf Estrich verlegen, allerdings sollte der Untergrund mit einer Wärmedämmung versehen werden. Hier eignet sich eine Flüssigdämmung sehr gut, da sie eine maximale Festigkeit aufweist. Zudem übernimmt die Flüssigdämmung auch gleich den Bodenausgleich, so dass eine ebene Fläche entsteht. 

Wichtig!

Heizleitungen der Fußbodenheizung werden nicht in der Dämmschicht, sondern darauf verlegt. Andernfalls könnte die Wärme nach unten hin entweichen. 

 

Ist die Fußbodenheizung aufgebracht worden, wird sie am besten in einen flüssigen Estrich, idealerweise Zementfließestrich, eingebracht. Dieser umschließt die Leitungen optimal und hinterlässt keine Lücken. Dadurch kann die Wärme gleichmäßig in den Raum abgegeben werden. Zudem bietet der Estrich wieder eine ebene Oberfläche, auf die der eigentliche Bodenbelag aufgebracht werden kann. Er sollte unbedingt wärmeleitend sein, damit sich die Wärme der Fußbodenheizung im Raum ausbreiten kann. Geeignet sind hierfür Teppichböden, wärmeleitende Steinfußböden, Laminat oder Parkett – je nach Geschmack. 

 

Fußbodenheizung auslegen – an erster Stelle steht die Berechnung

 

Bevor man die Fußbodenheizung verlegen kann, muss man den Wärmebedarf ermitteln. Hierzu sollte die Formel der Wärmeabgabe nach DIN EN 1264 angewendet werden. Sie lautet:

 

q = 8,92 (tFB,m – ti)1,1

 

In der Regel muss die Berechnung nicht genau erfolgen, sondern reicht eine grobe Schätzung aus. Mit dieser Formel wird ermittelt, wie groß die Fußbodenheizung ausfallen muss und in welchen Abständen die einzelnen Leitungen zu verlegen sind. Durch eine zu dichte Verlegung würde der Fußboden zu warm werden, bei zu großen Abständen dagegen würde die Wärmeabgabe verringert werden. Lediglich bei Fußbodenbelägen mit schlechter Wärmeleitfähigkeit oder die sehr dick sind, müssen die Leitungen der Fußbodenheizung in engeren Abständen verlegt werden. 

 

Fußbodenheizung dämmen

 

Sind die grundlegenden Entscheidungen zur Fußbodenheizung gefallen, steht der Bodenbelag fest und wurde der Wärmebedarf ermittelt, geht es los mit dem Verlegen. An erster Stelle steht hierbei die Dämmschicht. Diese sorgt nicht nur für einen ebenen Untergrund zum Verlegen der Fußbodenheizung, sondern ebenso verhindert sie die Wärmeabgabe in den Fußboden, statt in den Raum. 

 

Die Wärmedämmung kann durch Zementestrich als Fließestrich erfolgen, der sich einfach verlegen lässt, aber lange zum Trocknen braucht. Alternativ können Dämmplatten genutzt werden. Da in diese die Ausschnitte für die Leitungen eingebracht werden müssen, ist jedoch der Arbeitsaufwand größer.

 

Zusätzlich sollte überlegt werden, ob eine Trittschalldämmung nötig und sinnvoll ist. Dies hängt ab vom verwendeten Bodenbelag. Ein dicker Teppich lässt nur wenig Wärme durch und dämpft die Schritte auf dem Boden von alleine. Hier kann auf die Trittschalldämmung verzichtet werden. Bei Laminat-, Parkett- oder Natursteinböden sollte die Trittschalldämmung dagegen verlegt werden, denn gerade in hellhörigen Häusern können sonst beispielsweise andere Mieter gestört werden. Generell sollte die Trittschaldämmung feuerfest und wärmedurchlässig sein. Man spricht hier oft auch von einer isothermen Trittschalldämmung.

 

Fußbodenheizung verlegen – so geht’s

 

Sind alle Vorüberlegungen getroffen, kann es an das eigentliche Verlegen der Fußbodenheizung gehen. Dafür werden folgende Materialien benötigt: 

 

  1. Systemrohr
  2. Bodenelemente zum Verlegen und Umkehren
  3. Material für den Randausbau
  4. Dämmstreifen für die Ränder
  5. Einschlagholz
  6. Trenn- und Gleitlage
  7. Verlegeplan

 

Die Vorbereitung

Wenn der Boden eben ist und die Aufbauhöhe, die für die Fußbodenheizung benötigt wird, korrekt berechnet ist, kann man mit dem Randausbau beginnen. Dieser erfolgt an allen Wänden, Kanten und Säulen. Dafür werden die Dämmstreifen benötigt, die gleichmäßig am Rand verlegt und mit Folie bedeckt werden. 

Anschließend können die Elemente der Fußbodenheizung verlegt werden. In der Regel gibt es Sollbruchstellen, an denen sich die Elemente trennen lassen. Hier ist es wichtig, nach dem Verlegeplan des Herstellers vorzugehen. Da jetzt noch Veränderungen vorgenommen werden können, sollte die Flächendeckung überprüft werden. Erst danach beginnt man mit dem Verlegen der Rohre. 

 

So werden die Rohre der Fußbodenheizung verlegt

Für das Verlegen der Rohre werden zunächst deren Führungen mit einem Filzstift markiert. Das erleichtert die Übersicht beim Arbeiten, was insbesondere in sehr verwinkelten Räumen oder bei einer Fußbodenheizung mit mehreren Heizkreisen sinnvoll ist. Mit der Verlegung der Rohre sollte man stets am Verteiler beginnen. Die Rohre legt man in die Rillen des Randaufbaus und drückt sie fest hinein. 

Sofern die Fußbodenheizung auf Verlegeplatten verlegt wird, ist darauf zu achten, dass die Kurven nicht zu scharf ausfallen. Dadurch könnte Spannung auf dem Rohr entstehen. Wird die Fußbodenheizung mit Zementestrich fixiert, gelingt das Verlegen einfacher. Außerdem benötigt man dann kein Einschlagholz.  

 

Tipp!

Das Rohr sollte direkt von der Rolle abgewickelt werden, so lassen sich Schlaufen und verdrehte Stellen vermeiden. 

 

 

Funktionalität überprüfen

Sind die Elemente und Rohre korrekt verlegt, ist zu überprüfen, ob die Fußbodenheizung funktionstüchtig ist. Dafür sollte das Verlegemuster mit dem Verlegeplan verglichen werden. Außerdem dürfen keine Unebenheiten vorhanden sein oder starke Knicke in den Rohren. Das Rohr muss jetzt noch kalibriert werden, wobei es sich bewährt hat, es festzuschrauben. Damit erhält es mehr Stabilität. 

 

Die Prüfung erfolgt durch Einschalten der Fußbodenheizung, wobei dies unbedingt vor dem Aufbringen des Bodenbelags oder dem Ausgießen des Estrichs erfolgen sollte. Dabei gilt es, auf die Dichtigkeit der Rohre zu achten und die Gleichmäßigkeit der Wärmeabgabe zu überprüfen. 

 

Achtung!

Beim Prüfen der einzelnen Rohre nur die freien Zwischenräume betreten. Sonst besteht die Gefahr, dass die frisch verlegten Elemente nachträglich verschoben werden oder gar Beschädigungen an Rohren und Heizleitern auftreten.

 

Korrekte Ergebnisse erzielt der Fachmann, der mit speziellen Geräten die Fußbodenheizung überprüfen kann. Die Investition lohnt sich allemal, da die Heizung ja nicht kurz nach dem Einbau erneuert werden soll. Außerdem kann nun die Einstellung am Verteiler vorgenommen werden. Anschließend folgt nochmals die Überprüfung, ob alle Elemente funktionstüchtig sind und die Wärmeabgabe flächendeckend ist.

 

Bodenbelag aufbringen

Zum Abschluss wird der Bodenbelag als solches aufgebracht. Als Bodenbeläge über einer Fußbodenheizung eignen sich vor allem wärmeleitende Beläge, wie Holz, Parkett, Laminat oder Naturstein. Schon beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass Bodenbelag und Fußbodenheizung miteinander harmonieren. 

 

Tipp!

Beste Wärmeleiteigenschaften bietet ein Keramik-Parkett, das zum echten Blickfang werden kann. 

 

Bei Laminat- und Holzfußböden ist darauf zu achten, dass der Wärmedurchlasswiderstand gering ist, um die Wärme von der Fußbodenheizung in den Raum gelangen zu lassen. 

 

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