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20 wichtige Tipps für die Wahl des richtigen Baugrundstücks beim Hausbau

20 wichtige Tipps für die Wahl des richtigen Baugrundstücks beim Hausbau

Stellen Sie sich vor, Sie stehen auf Ihrem zukünftigen Baugrundstück und alles fühlt sich perfekt an: die frische Luft, der Blick in die Weite, das Gefühl von Zuhause. Doch bevor dieser Moment Wirklichkeit wird, gilt es einige wesentliche Entscheidungen zu treffen.

Die Wahl des richtigen Baugrundstücks ist eine Kunst für sich. Es beginnt mit der Lage: Ruhe versus Anbindung? Dann spielen Bodenbeschaffenheit und Topografie tragende Rollen – sie entscheiden über Baukosten und Wohnkomfort. Nicht zu vergessen sind rechtliche Aspekte wie Bebauungspläne und Verfügbarkeit von Versorgungsanschlüssen.

Haben Sie auch an den Wiederverkaufswert gedacht? Ein attraktives Grundstück bleibt eine solide Investition. Beachten Sie zudem die Ausrichtung – denn Sonnenstunden im Garten erhöhen die Lebensqualität enorm. Denken Sie daran: Die Natur hat ihren eigenen Kopf; also informieren Sie sich über Hochwasser- oder Erdbebengebiete.

Es ist kein Geheimnis, dass ein gut gewähltes Baugrundstück der Grundstein für Ihr Traumhaus ist. 

Doch worauf sollte man bei der Auswahl eines Grundstücks achten? Wir haben 20 wertvolle Tipps zusammengestellt, die Ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen.

Die richtige Wahl des Baugrundstücks ist wichtig!

Lage und Umfeld des Baugrundstücks

  1. Mikrolage und Infrastruktur
    Die Lage ist das A und O bei der Wahl eines Baugrundstücks. Überlegen Sie, welche Anforderungen Sie an das Umfeld stellen. Bevorzugen Sie eine ruhige Wohnlage im Grünen oder eine zentrale Position mit kurzen Wegen? Wie wichtig ist Ihnen die Nähe zu Kindergärten, Schulen, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten? Informieren Sie sich über die Infrastruktur und die Entwicklungsperspektiven des Standorts.

    Beispiel: Familie Müller sucht ein Baugrundstück für ihren Hausbau. Da beide Eltern berufstätig sind, ist ihnen eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und die Nähe zu Schulen und Kitas wichtig. Ein Baugrundstück in einem neu erschlossenen Wohngebiet am Stadtrand mit geplanter Infrastruktur wäre ideal.
  1. Verkehrsanbindung und Mobilität
    Ein gut erreichbares Grundstück ist von Vorteil. Prüfen Sie die Anbindung an Busse und Bahnen sowie die Nähe zu Hauptverkehrsstraßen und Autobahnen. Auch die fußläufige Erreichbarkeit von Haltestellen und die Fahrradfreundlichkeit der Umgebung sind wichtige Faktoren. Bedenken Sie dabei stets Ihre persönlichen Mobilitätsbedürfnisse.

    Tipp: Wenn Sie auf ein Auto angewiesen sind, achten Sie bei der Suche nach einem Baugrundstück auch auf ausreichend Stellplätze auf dem Grundstück oder in der Nähe.
  1. Soziales Umfeld und Nachbarschaft
    Das Wohnumfeld prägt die Atmosphäre einer Gegend. Machen Sie sich ein Bild von der Nachbarschaft und der Sozialstruktur. Ein Besuch zu verschiedenen Tageszeiten gibt Aufschluss über die Ruhe und das Miteinander. Sprechen Sie auch mit potenziellen Nachbarn. Die Umgebung muss zu Ihren Lebensgewohnheiten passen.

  2. Emissionen und Immissionen
    Nicht immer ist es auf dem Land ruhig. Unangenehme Gerüche durch Landwirtschaft, Lärm durch Gewerbe oder Verkehr können die Wohnqualität mindern. Achten Sie bei der Besichtigung auf mögliche Emissionsquellen. Auch Altlasten im Boden oder Elektrosmog sollten Sie im Blick haben.

    Beispiel: Herr Schmidt möchte ein Grundstück in München kaufen, um darauf einen Bungalow zu errichten. Bei der Besichtigung fällt ihm eine nahegelegene Bahntrasse auf. Um späteren Ärger zu vermeiden, lässt er vor dem Kauf ein Lärmschutzgutachten erstellen.

 

Baugrundstücke im bebauten und nicht bebauten Zustand

Grundstückszuschnitt und Bebaubarkeit

  1. Grundstücksgröße und Zuschnitt
    Größe und Zuschnitt des Baugrundstücks müssen zu Ihren Vorstellungen passen. Wie viel Platz benötigen Sie für Haus, Terrasse, Garten und Stellplätze? Auch die Form und das Verhältnis von Breite zu Tiefe sind relevant für die Bebaubarkeit. Ein schmales, langgezogenes Grundstück bietet oft weniger Gestaltungsspielraum als ein quadratischer Zuschnitt.

  2. Geländeprofil und Topografie
    Hanglage, Geländesprünge oder Gefälle stellen besondere Anforderungen an die Planung. Sie können reizvolle Optionen eröffnen, aber auch Aufwand und Kosten erhöhen. Für die Barrierefreiheit ist ein ebenes Grundstück von Vorteil. Prüfen Sie, ob zusätzliche Kosten für Stützmauern oder Geländemodellierungen entstehen.

  3. Ausrichtung und Besonnung
    Die Ausrichtung beeinflusst die Wohnqualität maßgeblich. Ideal ist ein Grundstück, das nach Süden, Südosten oder Südwesten ausgerichtet ist. Prüfen Sie die Verschattung durch Nachbarbebauung oder Bäume, gerade im Winter. Eine clevere Grundrissgestaltung kann helfen, die Besonnung zu optimieren.

  4. Bebauungsplan und Baurecht
    Der Bebauungsplan der Gemeinde regelt, was Sie auf einem Grundstück bauen dürfen. Er definiert die Art und das Maß der baulichen Nutzung, Baulinien, Höhen und Dachformen. Auch Abstandsflächen, Stellplätze und Nutzungseinschränkungen sind hier festgelegt. Zusätzlich gelten die Landesbauordnungen und örtliche Gestaltungssatzungen.

    Tipp: Bevor Sie ein Baugrundstück kaufen, sollten Sie sich unbedingt über die baurechtlichen Vorgaben informieren. Fragen Sie dazu bei der zuständigen Baubehörde nach und lassen Sie sich den Bebauungsplan erläutern.

Das richtige Baugrundstück gefunden? Dann viel Spaß beim Hausbau!

Erschließung und Bautechnik

  1. Medienanschlüsse und Erschließung
    Ohne Erschließung geht auf einem Baugrundstück nichts. Wasser, Abwasser, Strom, Gas und Telekommunikation müssen verfügbar sein. Ist das Grundstück voll erschlossen oder fallen noch Kosten für den Anschluss an? Auch Zustand und Breite der Zuwegung sowie eventuell nötige Wegerechte über Nachbargrundstücke sind zu prüfen.

    Beispiel: Familie Bauer hat ein günstiges Baugrundstück gefunden. Der niedrige Preis erklärt sich durch die fehlende Erschließung. Für den Anschluss an das Wasser-, Abwasser- und Stromnetz fallen Erschließungskosten von 45.000 Euro an. Diese Summe muss die Familie zusätzlich zum Kaufpreis aufbringen.
  1. Baugrund und Bodenbeschaffenheit
    Die Qualität des Bodens beeinflusst den Aufwand der Gründungsarbeiten. Ein Bodengutachten gibt Aufschluss über Tragfähigkeit, Grundwasser und Frostempfindlichkeit. Bei schwierigen Verhältnissen wie Fels, Lehm oder Schotter können teure Spezialgründungen nötig werden. Auch die Gefahr von Setzungen oder Hangrutschungen ist zu prüfen.

  2. Grundwasser und Hochwasser
    Ein hoher Grundwasserspiegel erfordert besondere Maßnahmen, etwa eine aufwendige Abdichtung von Keller und Bodenplatte. Auch Hochwasserrisiken dürfen nicht unterschätzt werden. In Überschwemmungsgebieten drohen Nutzungseinschränkungen, höhere Versicherungsprämien oder sogar ein Bauverbot.

  3. Energetische Aspekte
    Auch wenn beim Grundstück die Lage im Fokus steht, sind energetische Aspekte nicht zu vernachlässigen. Für ein energieeffizientes Haus ist eine kompakte Form mit geringem Verhältnis von Außenfläche zu Volumen von Vorteil. Auch die Ausrichtung der Fenster nach Süden und ein Zuschnitt, der Verschattung minimiert, verbessern die Energiebilanz.

Kosten und Verträge

  1. Kaufpreis und Nebenkosten
    Beim Grundstückskauf fallen neben dem Kaufpreis erhebliche Nebenkosten an. Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchgebühren machen rund 10-15 % aus. Für die Kaufpreisfindung sind Vergleichswerte aus der Umgebung eine wichtige Orientierung. Auch eine professionelle Verkehrswertermittlung kann sinnvoll sein.

  2. Finanzierung und Förderung
    Ohne solide Finanzierung geht nichts. Neben Eigenkapital ist meist ein Grundstücksdarlehen nötig. Vergleichen Sie Konditionen verschiedener Banken und kalkulieren Sie die Finanzierungskosten langfristig. Prüfen Sie auch, welche Fördermittel Sie nutzen können, etwa Zuschüsse oder zinsverbilligte Darlehen für energieeffizientes Bauen.

  3. Kaufvertrag und Rechtsberatung
    Beim Grundstückskauf haben Sie es mit komplexen Verträgen zu tun. Lassen Sie sich unbedingt anwaltlich beraten, bevor Sie unterschreiben. Der Jurist prüft den Vertrag, die Grundbucheintragungen und alle relevanten Unterlagen. Auch bei Wegerechtsverträgen oder Dienstbarkeiten ist rechtlicher Beistand unverzichtbar.

  4. Nutzungseinschränkungen und Dienstbarkeiten
    Nicht immer ist ein Grundstück frei von Rechten Dritter. Prüfen Sie, ob Wege- oder Leitungsrechte, Wohnrechte oder andere Dienstbarkeiten im Grundbuch eingetragen sind. Auch Baulasten oder Vorkaufsrechte können die Nutzung einschränken. Besonderes Augenmerk verdienen Altlasten, Bodenverunreinigungen und Kontaminationen.

Zukunftsperspektive und Wertentwicklung

  1. Entwicklungspotenzial des Standorts
    Ein Grundstück ist eine Langfristinvestition. Für die Wertentwicklung ist das Potenzial der Umgebung ein wichtiger Faktor. Gibt es Pläne für den Ausbau der Infrastruktur, neue Gewerbeansiedlungen oder attraktive Arbeitgeber? Auch eine bessere Verkehrsanbindung kann den Wert des Grundstücks steigern.

  2. Baurechtliche Perspektive
    Nicht nur der Ist-Zustand, auch die baurechtliche Perspektive ist relevant. Gibt es Pläne zur Nachverdichtung durch Aufstockung oder Ausweisung neuer Bauflächen? Auch eine Umwidmung von Gewerbe- zu Wohngebieten kann die Situation verändern. Umgekehrt können Verschärfungen des Baurechts die Bebaubarkeit einschränken.

  3. Wiederverkaufspotenzial
    Auch wenn der Wiederverkauf noch fern scheint, sollten Sie die Exit-Strategie im Hinterkopf haben. Durchschnittliche, flexibel bebaubare Grundstücke sind leichter zu vermarkten als Sonderformen oder Lagen mit Einschränkungen. Auch die Grundstücksgröße spielt eine Rolle. Sehr kleine oder sehr große Zuschnitte sprechen einen begrenzteren Käuferkreis an.

  4. Wertermittlung und Gutachten
    Um die Wertentwicklung im Blick zu behalten, ist eine professionelle Bewertung sinnvoll. Ein Verkehrswertgutachten gibt Aufschluss über den Marktwert und die Kaufpreisplausibilität. Auch für die Beleihungswertermittlung der Banken sind oft Gutachten nötig. Unabhängige Expertise ist gefragt, um spätere Konflikte zu vermeiden.

Bau am Dach eines Hauses

Fazit:

Die Wahl des richtigen Baugrundstücks ist ein komplexer Prozess mit vielen Parametern. Wer die Tipps aus unseren fünf Themenclustern beachtet, schafft die besten Voraussetzungen für ein gelungenes Bauvorhaben. Doch letztlich ist auch das Bauchgefühl wichtig. Gehen Sie in sich und hören Sie auf Ihre innere Stimme. Mit der nötigen Sorgfalt und Weitsicht finden Sie das Grundstück, auf dem schon bald Ihr Traumhaus stehen kann.

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