Gaskosten senken - Gasverbrauch im Einfamilienhaus

Gaskosten senken - Gasverbrauch im Einfamilienhaus

Der durchschnittliche Gasverbrauch im Einfamilienhaus und wie er sich reduzieren lässt

Der Gasverbrauch ist ein immenser Kostenfaktor, der das finanzielle Budget vieler Einfamilienhausbesitzer erheblich schmälert bzw. bis aufs Äußerste ausreizt. Steigende Energiekosten in den letzten Jahren sowie der Umweltgedanke wecken bei Häuslebauern daher den Wunsch, sich explizit dem Gasverbrauch im Einfamilienhaus anzunehmen. Dies gilt nicht nur für angehende Bauherren – auch wer die veraltete Heizungsanlage austauschen will, muss sich dem Thema Gasverbrauch vollumfänglich auseinandersetzen, um letztendlich sparen zu können.

Gasverbrauch im Einfamilienhaus senken - Sparschwein

 

Der durchschnittliche Gasverbrauch im Einfamilienhaus

Wie hoch die Kosten für den Gasverbrauch tatsächlich sind, können Verbraucher ihrer letzten Gasabrechnung entnehmen. Hier werden detailliert sowohl Ablesedaten als auch Verbrauchszahlen notiert. Wer den voraussichtlichen Gaspreis berechnen will, muss sich also zunächst darüber informieren, wie der aktuelle Gasverbrauch ist.

Der Gasverbrauch eines Einfamilienhauses hängt stets von individuellen Faktoren ab. Steht ein Umzug von der Mietwohnung ins Einfamilienhaus an, so nützen die Zahlen des momentanen Gasverbrauchs jedoch meist nichts. Der spätere Gasverbrauch muss somit zunächst geschätzt werden. Hierfür können Statistiken zur Hilfe genommen werden, in denen der durchschnittliche Gasverbrauch in einem Einfamilienhaus abgebildet ist.


Stadt Detmold:


Die Stadtwerke Detmold kamen unlängst zu dem Ergebnis, dass der durchschnittliche Gasverbrauch in einem Einfamilienhaus mit einer Fläche von 160 Quadratmetern bei rund 23.000 kWh liegt. Für die Ermittlung dieses Durchschnittswertes wurden diverse Größen gegenübergestellt:

 
  • Einfamilienhäuser bis Baujahr 1977 – Verbrauch rund 32.000 kWh
  • Einfamilienhäuser ab Baujahr 2002 – Verbrauch rund 16.000 kWh
  • Neubauten – Verbrauch zwischen 10.000 und 2.500 kWh


Die großen Diskrepanzen ergeben sich aus den grundlegenden Änderungen bei Heiztechnik und Wärmedämmung zwischen 1977 und heute. Am Verbrauchswert der Neubauten lässt sich jedoch ganz klar erkennen, dass hier extrem viel Spielraum besteht, den Gasverbrauch nachhaltig zu senken.

Gemäß der Informationen aus Detmold würde der Gasverbrauch pro Quadratmeter heute zwischen 15,62 und 62,5 kWh /m² betragen.


Techem-Studie:

Die Techem- Studie gibt hingegen auch den bundesdeutschen Durchschnittswert wieder. So stellt sich der durchschnittliche Gasverbrauch für ein Einfamilienhaus folgendermaßen dar:

 

• Gasverbrauch kompletter Haushalt (also auch Warmwasserversorgung und Kochen): 160 kWh

• Gasverbrauch nur Heizung: 140 kWh


Dies ergibt einen Durchschnitt von 16 m³ bzw. 14 m³


Der Gasverbrauch kann jedoch durchaus nach oben oder unten variieren, da Häuslebauer zwischen regulärer Bauweise, Passiv-Haus etc. wählen können. Und natürlich spielt auch die Anzahl der Bewohner eine Rolle bei der Berechnung des durchschnittlichen Gasverbrauchs pro Quadratmeter.

 

Die Gasabrechnung verstehen

Die ermittelten Studienergebnisse dienen also lediglich der Orientierung, da zu viele Faktoren in die Berechnung einfließen müssten, um allgemeingültige Aussagen treffen zu können. Fakt ist jedoch, dass den meisten der Verbrauch viel zu hoch erscheint bzw. tatsächlich ist.

 

Wer sich die Gaspreisabrechnung einmal genauer anschaut, der ist unter Umständen etwas irritiert. Da ist von Kubikmetern oder auch von Kilowattstunden die Rede. In der Regel weisen die Energieversorger ihre Kosten in verbrauchter Kilowattstunde (kWh) aus. Der Gasverbrauch selbst wird jedoch meist in Kubikmetern notiert. Nicht alle Verbraucher wissen, dass sie zuerst umrechnen müssen.

 


Beispiel: 25.000 kWh : 160 m² = 156,25 kWh : 10 = 15,6 m³


Zu beachten ist hierbei allerdings, dass jeder Gasanbieter seinen eigenen Umrechnungsfaktor verwendet!

 

Gasverbrauch zu hoch – wie aber senken?

Wem der Gasverbrauch zu hoch erscheint, der hat durchaus einige Möglichkeiten, diesen nachhaltig zu senken. Besser ist es jedoch, gleich schon bei der Planung des Hauses den späteren Gasverbrauch im Blick zu haben. Hier geht es vor allem um die Heiztechnologien und Dämmvarianten der jeweiligen Häuser, die sich folgendermaßen unterscheiden:

  • Energetisch sanierter Altbau mit Kesselaustausch (KfW - Effizienzhaus 130)
  • Neubau Standard (KfW – Effizienzhaus 100)
  • Niedrigenergiehaus (KfW – Effizienzhaus 70)
  • Niedrigstenergiehaus - Passivhaus (KfW – Effizienzhaus 55/bzw.40)

 

Ist die Entscheidung für ein Einfamilienhaus jedoch bereits vor langer Zeit gefallen, so hilft nur noch das Umrüsten einzelner Gewerke bzw. das Sparen im Alltag. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die mal mehr mal weniger kostenintensiv oder aufwendig sind. Fakt ist aber, dass eine genaue Überprüfung der „Gasfresser“ allerlei Potenzial zur Änderung bietet, ohne, dass die Lebensqualität sinkt.

 


Mit dem Absenken der Raumtemperatur um 1 Grad können Sie direkt Kosten sparen.

Schätzungen zur Folge lässt sich der Gasverbrauch bis zu 20 Prozent senken. Nachfolgend ein paar Tipps, wie dies mit einfachen Mitteln zu bewerkstelligen ist. 

  • Senkung der Raumtemperatur um 1 Grad
  • Ungenutzte Räume (beispielsweise die Diele) nicht im gleichen Maß heizen, wie Wohnräume
  • Regelmäßig stoßlüften, da sich mit Sauerstoff angereicherte Luft besser aufheizt
  • Möbel von Heizkörpern wegrücken, damit sich die Räume bestmöglich aufheizen können
  • Heizkörper regelmäßig entlüften

Nicht immer ist es mit diesen Haushaltstipps jedoch getan. Sind beispielsweise Fenster nicht mehr dicht, so entweicht die Wärme schnell nach draußen – Energie verpufft.

Und wer beim Bau an Dämmmaterial gespart hat, der kommt in der Regel auch nur mit einer Sanierung dahin, dass er letztendlich den Gasverbrauch senken kann.

Thermobildkameras haben unlängst aufgezeigt, dass über undichte Fenster bis zu 15 Prozent Wärme entweichen kann. Somit wird also geheizt und geheizt, so richtig war wird es aber nicht. Und noch schlimmer – die Kosten steigen ins Uferlose. Besonders in Altbauten ist dies zu beobachten, wie auch Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in einem Interview mitteilte. Der Experte rät hier unbedingt zur Sanierung, da in Altbauten in der Regel auch nur einglasige Scheibenfenster eingesetzt wurden. Kosten sparen Fehlanzeige.

Doch wie soll ein Fenster bestenfalls beschaffen sein, damit der Gasverbrauch sinkt? Reicht eine Zweifachverglasung oder muss es die Dreifachverglasung sein?

Seit der Energiesparverordnung im Jahre 2009 sind die wärmedämmenden Verglasungen Pflicht. Außer in Altbauten findet man einglasige Fenster also kaum mehr. Häuser, die in den 1970er bis 1980er Jahren erbaut wurden, haben in der Regel 2-fach verglastes Isolierglas ohne Gasfüllung. Hier wird der Wärmedurchgangswert (auch U-Wert genannt) i. d. R. mit 2,7 berechnet, bei 3-fach verglasten Fenstern sind es 1,9.

 
Tipp: Es gibt im Netz einige U-Wert-Rechner, mit denen sich die Wärmedämmung online berechnen lässt.


Mit der Senkung des U-Wertes um nur 0,1 (W/m2K) könne der Geldbeutel erheblich geschont werden, so Brickwedde. Bei ordentlicher Dämmung ließen sich zwischen 240 bis 260 Euro pro Jahr einsparen.

Doch natürlich kostet ein Umrüsten der Fenster auch Geld. Und diese Kosten scheuen viele Einfamilienhausbesitzer.

Die Preise für Fenster im Überblick: 

  • Kunststofffenster – rd. 500 Euro
  • Holzfenster – rd. 560 Euro
  • Holz-Aluminium-Fenster – rd. 680 Euro
  • Aluminiumfenster – rd. 780 Euro 

(alle Preise incl. Einbau)


Der Einbau gut isolierter Fenster rechnet sich irgendwann. Wann sich die komplette Sanierung amortisiert hat, richtet sich natürlich an der Anzahl der neu eingesetzten Fenster. Energieberater sollten die erste Anlaufstelle sein, wenn der Bauherr über eine Fenstersanierung nachdenkt.

In einigen Fällen lohnt der Austausch der Fenster jedoch nicht. 2- oder 3-fach verglaste Fenster mit Gasfüllung sowie Beschichtung haben i. d. R. einen mindest- U-Wert von 1,3 – eine Amortisierung ist hier quasi unmöglich, so die Studie „Wirtschaftlichkeit energetischer Modernisierung“ der Deutschen Energie Agentur Dena.

 
Energieberater empfehlen einen Austausch bis zu einem U-Wert von 1,9.


Die Fenster auszutauschen nützt allerdings nichts, wenn die Wärme über Außenwände und Decken entweicht. Werden bei einem Altbau die Fenster ausgetauscht, so gilt es, auch die Außendämmung zu überprüfen. Gibt es hier Sanierungsbedarf, so sollte dieser spätestens zwei Jahre nach der Sanierung der Fenster stattfinden, da ansonsten Schimmelbildung droht.


Gastarife 2022 steigen rapide an – lohnt sich ein Anbieterwechsel?

Der Gaspreis war in diesem Jahr noch nie zuvor so hoch. Blickt man auf den Verivox Gaspreisindex, so erkennt man, dass die Preise pro Kilowattstunde in den letzten 15 Jahren zwischen 5 und 7 Cents bewegt haben. In 2021 und 2022 ist der Preis dann förmlich auf über 8 Cents angestiegen. Fraglich ist, ob sich aktuell ein Wechsel lohnt. Es kann nämlich durchaus sein, dass Sie keinen neuen Versorger finden, da alle aktuell Probleme mit der Versorgung haben und kaum jemand langfristige Verträge abschließen will. Es kann also durchaus sein, dass Sie nach der Kündigung des bisherigen Vertrages ohne Versorger darstehen und dann für einen deutlich teureren Tarif von Ihrem Grundversorger bedient werden. Daher: Denken Sie frühzeitig an die Konsequenzen. Wer aber glaubt, dass er trotz aller Sparversuche und Sanierungsmaßnahmen noch immer zu viel bezahlt, der kann ggf. einen Anbieterwechsel ins Auge fassen.

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