Reihenhäuser sind nahezu unvermeidlicher Bestandteil städtischer Siedlungen und Neubaugebieten in Ortsrandlagen. Resultierend aus den eher hohen Grundstückspreisen werden dort Reihenhäuser bevorzugt. Sie nutzen die vorhandenen Grundstücksflächen sehr effektiv aus und sind zu effizienten Kosten zu bauen. Reihenhausanlagen sind meistens mit 1 oder 2 weiteren Stockwerken zusätzlich zum Erdgeschoss ausgestattet. Sie nutzen die vorgegebenen Kennzahlen für Geschossflächen- (GFZ) und Grundflächenzahl (GRZ) optimal aus. Damit ist die Bevölkerungsdichte solcher Wohngebiete deutlich höher als bei Bebauung mit Einfamilien- oder Doppelhäusern, deren Grundstücksverbrauch erheblich höher ausfällt.
Eigenschaften von Reihenhausbauten
Die Siedlungen mit Reihenhäusern werden in der Regel von Wohnungsbaugesellschaften und Bauträgern realisiert. Im Ergebnis wirken die Straßenzüge trotz unterschiedlich gestalteter Fassaden oder Dacheindeckungen oft monoton und bieten dem Auge sehr wenig Abwechslung. Sehr nachteilig wirkt sich optisch die Vorgartengestaltung nach individuellen Vorstellungen der Bewohner aus. Da sich nur wenige Nachbarn über die Gestaltungen abstimmen, kommt es zu einem stilistischen Durcheinander mit fragwürdigem Ergebnis. In den Siedlungen besteht häufig nur eine Minimalplanung für Stellplätze von Kraftfahrzeugen. So herrscht oft chronischer Platzmangel oder Vorgärten werden zu Stellplätzen umfunktioniert.
Günstige Baukosten und oft verkehrsgünstige Lage
Die oft stadtnahen Standorte machen kurze Wege für die Bewohner zu allen gewünschten Punkten des Wohnortes möglich. Die Kaufpreise der Reihenhäuser sind wegen des geringen Umfangs des Grundstückes und der oft rationellen Bauweise günstig. Bauträger arbeiten gerne mit identischen Materialien um große Mengen mit entsprechenden Rabatten beschaffen zu können. Gleiches gilt für den Einbau von Haustechnik wie Elektroanlagen oder Heizungen. Die Architektenleistungen und Dokumentationen der Statik sind durch die vielen identischen Bauten kostengünstig auf viele Objekte zu verteilen, was sich in attraktiver Preisgestaltung ausdrückt. Große Bauträger können identische Unterlagen bundesweit für hunderte von Immobilien verwenden.
Reihenhäuser haben diverse Nachteile
Die unmittelbare Nähe auf beiden Grundstücksseiten erfordert von allen Beteiligten die nötige Geduld und Toleranz gegenüber anderen. Lediglich Reihenendhäuser entsprechen im Nutzungswert ungefähr den Qualitäten von Doppelhäusern. Bei Reihenhäusern sind oft schmale Grundstücke mit sogenannten Handtuchgärten und wenig Entfaltungsmöglichkeiten vorhanden. Die fehlende Möglichkeit um das eigene Haus herumgehen zu können erfordert im Extremfall den Transport von Gartenabfällen durch das Haus und somit durch die Wohnräume. Aus dem gleichen Grund sind in Reihenhaussiedlungen oft die Mülltonnen in den Vorgärten platziert. Damit wird oft die gesamte Optik der Siedlungen verschandelt. Oft sind die Reihenhäuser relativ schmal und erfordern ein tägliches häufiges Steigen von Treppen zum Erreichen der einzelnen Räume.
Eignung als Einsteigerimmobilie
Reihenhäuser werden wegen ihres Gartens vor allem von jungen Familien mit kleinen Kindern gerne als Einsteigerimmobilie genutzt, da sie gegenüber den meisten Eigentumswohnungen einen erhöhten Wohnwert zu vergleichbaren Preisen bieten. Die Fluktuation in Siedlungen mit eher kleinen Reihenhäusern ist daher relativ hoch, wenn die Familien wachsen oder sich die Einkommenssituation entscheidend verbessert hat. Wenn die nachbarschaftlichen Verhältnisse stimmen und die oft etwas engen räumlichen Verhältnisse nicht als störend empfunden werden, sind Reihenhäuser ein guter Weg zum Einstieg in den Immobilienbesitz. Die Betriebskosten für die Heizungen sind durch die angrenzenden Gebäude meistens erfreulich gering.