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Estrich – die verschiedenen Arten im Überblick

Estrich – die verschiedenen Arten im Überblick

 

Der Estrich gehört zu den wichtigsten Bereichen beim Hausbau. Er kann wahlweise unter dem Fußboden verlegt werden und dient dann als wärmende und schalldämmende Zwischenschicht oder aber der Estrich wird als eigentlicher Fußboden verwendet. Generell gibt es viele verschiedene Varianten vom Estrich, darunter etwa Fließestrich oder Trockenestrich. Letzterer besteht meist aus Gipskarton- oder Gipsfaserelementen und benötigt, wie der Name schon sagt, keine Trocknungszeit. Damit kann der Baufortschritt mit ihm beschleunigt werden, dennoch entscheidet man sich meist für einen Fließestrich. Und auch hier gibt es verschiedene Varianten mit Vor-, aber auch Nachteilen, wie folgende Aufstellung zeigt.

 

Estrich

Vorteile

Nachteile

Bestandteile

 

 

 

 

Calciumsulfatestrich

  • Hohe Festigkeit
  • Hohe Biegsamkeit
  • Lässt sich fugenlos verlegen
  • Eignet sich als Heizestrich
  • Hohe Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit
  • Anhydrit, Sand oder Kies
  • Wasser
  • Zusätze

Gussasphaltestrich

  • Gute Wärmedämmung
  • Gute Schalldämmung
  • Hohe Belastbarkeit
  • Hohe Flexibilität
  • Kann statische Spannungen ausgleichen
  • Kurze Einbauzeit
  • Kann wiederverwendet werden
  • Hohe Kosten
  • Muss unter hohen Temperaturen verarbeitet werden
  • Kann nicht gepumpt werden, schwierig bei Verlegung in oberen Stockwerken
  • Steinmehl, Sand, Splitt oder Kies
  • Bitumen

Kunstharzestrich

  • Beständig gegenüber Feuchtigkeit
  • Geeignet für Ausbesserungs- und Reparaturarbeiten
  • Geeignet zum Gefälleausgleich bei bestehendem Estrich
  • Schnelle Trocknungszeit
  • Hohe Kosten
  • Kunstharz, wie Epoxidharze, Polyurethane, ungesättigte Polyesterharze oder Polymethylmethacrylate
  • Quarzsand

Magnesiaestrich

  • Elektrische Leitfähigkeit
  • Sehr staubarm
  • Geeignet für Räume, wo antistatische Eigenschaften gefordert sind
  • Sehr empfindlich gegenüber Feuchtigkeit
  • Reagiert auf Metalle chemisch aggressiv
  • Hohe Kosten
  • Kaustisches Magnesia
  • Magnesiumchlorid-Lösung
  • Sägemehl, Textilfasern, Quarzsand, Papiermehl oder Gummifasern

Zementestrich

  • Gute Festigkeitswerte
  • Unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit nach dem Aushärten
  • Lange Trocknungszeit bis zu einem Monat
  • Kann nur in der warmen Jahreszeit verlegt werden
  • Darf auf Flächen von maximal 40 qm verwendet werden
  • Muss während Trocknung feucht gehalten werden, um Risse zu vermeiden
  • Zement
  • Sand oder Kies
  • Zusatzmittel
  • Wasser

 

In drei Schritten Estrich verlegen

 

Egal, für welchen der vorgestellten Estriche man sich entscheidet, es sind drei grundlegende Schritte für die Verlegung entscheidend:

 

  1. Vorbereitende Arbeiten
  2. Einbau des Estrichs
  3. Abschließende Arbeiten am verlegten Estrich

 

Vorbereitung fürs Verlegen von Estrich

 

Zu den vorbereitenden Arbeiten zählt die Überprüfung der Bodenplatte. Sie darf weder nachgeben noch federn. Außerdem muss sie sauber, trocken, staubfrei und eben sein. Bei größeren Unebenheiten in der Bodenplatte müssen diese vor dem Verlegen des Estrichs ausgeglichen werden. 

 

Achtung!

Besonders bei Trockenestrich ist eine Ausgleichsschüttung zwingend erforderlich, wenn die Unebenheiten mehr als einen Zentimeter hoch sind.

 

Ebenfalls sollten in Vorbereitung auf das Verlegen des Estrichs die Randdämmstreifen angebracht werden. 

 

Estrich einbauen 

 

Der zweite Schritt ist das eigentliche Verlegen von Estrich. Hier gilt es auf die Art des verwendeten Estrichs zu achten, denn je nach Art müssen unterschiedliche Dinge berücksichtigt werden. Beim Trocken-Estrich kann man die Platten zuschneiden und nach der eventuell nötigen Ausgleichsschüttung direkt verlegen. 

 

Beim Zementestrich muss man dagegen während des Einbaus darauf achten, diesen zu verdichten und zu verscheiben. Zement- und Fließestrich müssen zudem angemischt und an Ort und Stelle verbracht werden. Hier lohnt sich das Anmieten einer Estrichmaschine. Alternativ kann man sich den Estrich samt beigemischtem Verzögerer anliefern lassen. Sehr praktisch ist der Fließestrich, da er selbstnivellierend ist. So wird weder eine Verdichtung nötig, noch muss er abgezogen werden. 

 

Abschließende Arbeiten am verlegten Estrich

 

Auch bei den abschließenden Arbeiten kommt es auf den verwendeten Estrich an. Beim Zementestrich ist es wichtig, diesen nach dem Verlegen noch für eine gewisse Zeit feucht zu halten. Bis der Estrich begangen oder belegt werden kann, dauert es je nach Estrichart unterschiedlich lange. Lediglich der Trockenestrich darf sofort genutzt werden. Flüssige Estriche sollten nach dem Einbau noch angeschliffen werden. Anschließend müssen sie abgesaugt, grundiert und evtl. gespachtelt werden. Soll der Estrich als alleiniger Boden dienen, ist es wichtig, diesen besonders sauber abzuschleifen und zu versiegeln.

 

Trockenestrich verlegen – eine Anleitung

 

Der Trockenestrich eignet sich besonders gut, um ihn selbst zu verlegen. Im Folgenden geben wir hierzu eine kleine Anleitung.

 

Nötig sind zunächst die wichtigsten Materialien, wie Natronpapier, Randdämmstreifen, Kleber, eine Ausgleichsschüttung und Schrauben. Die wichtigsten Werkzeuge sind die Handkreissäge, der Akkuschrauber, eine ausreichend lange Wasserwaage, Dachlatten und eine Abziehlatte sowie eine Abdeckplatte, um die Schüttung zu betreten.

 

Auch hier ist zunächst die Bodenplatte zu überprüfen. Sie muss fest und stabil, eben, trocken und sauber sein. Bei Unebenheiten kommt die Ausgleichsschüttung zum Einsatz. Sie kann aber auch generell aufgebracht werden, da sie die wärmedämmenden Eigenschaften verbessert. 

 

Danach wird das Natronpapier als Rieselschutz ausgelegt. Die Wände werden mit den Randdämmstreifen versehen. Anschließend folgt die Ausgleichsschüttung. Sie entsteht aus Ausgleichsschüttmasse, die in 20 Zentimeter breiten Häufchen in parallelen Linien aufgebracht wird. Auf jedes Häufchen legt man nun eine Dachlatte und füllt die Felder zwischen den Dachlatten ebenfalls mit der Schüttmasse. Mit einer Abziehlatte lässt sich die Ausgleichsschüttung jetzt entlang der Dachlatten abziehen. Dabei sollte die Schüttung gleichmäßig und eben sein. Das lässt sich anhand der Wasserwaage gut überprüfen. Danach können die Dachlatten entfernt und evtl. durch das Betreten der Schüttung entstandene Unebenheiten korrigiert werden. Anschließend muss die Ausgleichsschüttung mit einer Abdeckung versehen werden, um die Arbeit durch das Betreten nicht wieder zunichte zu machen. 

 

Im Anschluss an diese Vorbereitungen lässt sich der Estrich verlegen. Dafür werden die überlappenden Kanten der Estrichelemente mit je zwei Strängen Kleber versehen. Die Platten können dann aneinander gefügt werden. Für einzelne Platten wird es nötig, diese zuzuschneiden. Hier hat sich die Handkreissäge als ideales Hilfsmittel bewährt. Für zusätzliche Stabilität können die Platten noch verschraubt werden, hier lohnt ein Blick in die Angaben des Herstellers. 

 

Tipp: 

Stets von der gegenüberliegenden Wand zur Tür hin arbeiten, um den verlegten Estrich nicht nochmals betreten zu müssen.

 

 

Ist der Estrich fertig verlegt, bedarf es noch einer gewissen Zeit für die Aushärtung des verwendeten Klebers. In der Regel dauert dies etwa 24 Stunden. 

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